11.09.2024

Aktuelle Themen unserer Zeit: "Furchen und Dellen" von Ela Meyer

So befreiend kann das Ende eines Lebensabschnitts sein! Ela Meyer erzählt in Furchen und Dellen (GOYA) die Geschichte von alten Freund*innen, von einer Rückkehr und vom Aufwühlen tiefsitzender Emotionen einfühlsam, authentisch und mit genau der richtigen Prise Humor. Dabei nennt die Autorin die Dinge beim Namen und widmet sich wichtigen Themen wie gesellschaftliche Erwartungen an Frauen, Kinderwunsch und gewollte Kinderlosigkeit, unterschiedliche Familienmodelle und Feminismus.

Auch die taz widmet dem Modell "Co-Parenting" nun einen großen Bericht in der Ausgabe vom 7. September 2024. Redakteurin Katharina Elsner erzählt von den beiden Freund*innen Teresa und Florian, die sich vor vier Jahren entschieden haben, ein gemeinsames Kind aufzuziehen, ohne selbst eine Liebesbeziehung zu führen. Auch die Protagonistin Chris aus Furchen und Dellen stand vor dieser Entscheidung, mit ihrer Wahlfamilie ein Kind zu bekommen. Völlig überfordert flieht sie aus der Kleinstadt und kehrt nach dem Tod ihres Großvaters in die alte Heimat zurück und muss sich nun endlich ihren Gefühlen und ihren damals engsten Vertrauten stellen.

Gleichzeitig ist Chris von ihren "Wechseljahren" geplagt. In einem Interview zu ihrem Zweitling erzählt die Autorin Ela Meyer: "Durch meine eigene Menopause wurde mir bewusst, wie wenig Aufmerksamkeit dieses Thema in der Öffentlichkeit bekommt und wie schambehaftet es ist, so wie viele Frauen von früh auf gelernt haben, sich für ihren Körper zu schämen. Die wenigsten Personen verbinden mit dem Begriff Wechseljahre etwas Positives, sondern haben Angst vor den lästigen Symptomen und davor, mit dem Ende ihrer fruchtbaren Phase und dem Älterwerden nicht mehr gesehen und weniger ernst genommen zu werden. Ich persönlich bin erleichtert, mich nicht mehr vom Zyklus und meinen Hormonen durch den Monat schubsen zu lassen. Es ist wichtig, der Erzählung rund um die Menopause eine andere entgegenzusetzen, eine, in der Personen jenseits der Wechseljahre noch immer Protagonist*innen sind, sichtbar, hörbar, lustvoll oder auch mal lustlos, laut oder leise und im Leben stehend. Wie auch immer die einzelnen Personen diese Phase erleben, ob als Qual, als Befreiung oder als banal: Es ist an der Zeit, endlich mehr über die Wechseljahre zu reden und sie von ihrem miesen Stigma zu befreien." Wir freuen uns, dass die hormonelle Umstellung, die weibliche Personen durchleben, immer mehr Aufmerksamkeit in den Medien findet. Am 9. September 2024 schrieb u.a. Silke Burmester in der Zeit (Bezahlschranke) über die neugewonnen Freiheit der Wechseljahre.

Das gleichnamige Hörbuch zu Furchen und Dellen, gesprochen von Marion Elskis, erscheint als digital only bei GOYALiT.