Wie "Der Weihnachtsmannkiller" entstanden ist: Im Gespräch mit Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf

Klaus-Peter Wolf im Gespräch JUMBO Verlag
Klaus-Peter Wolf im Gespräch JUMBO Verlag

Klaus-Peter Wolf ist in dieser Woche im WunderWelt Studio unseres Verlags zu Gast, um seinen neuesten Krimi Ostfriesenhass einzusprechen, der am 24. Januar 2024 als Hörbuch bei GOYALiT erscheint. Aber erst einmal steht ja noch der Rest der Adventszeit an. Mit Dekorieren, Plätzchen backen, Tannenbaum aufstellen - oder die Tiefkühltruhe freimachen für eine weitere Leiche. So macht es Der Weihnachtsmannkiller. Wie der Winter-Krimi entstanden ist, hat Klaus-Peter Wolf im Gespräch erzählt.

Nahezu ununterbrochen schneit es an diesem Vormittag des 5. Dezember 2023, die Weihnachtsdekoration hängt allerorten - das perfekte Ambiente also, um über einen Winter-Krimi zu sprechen. Dass es ein solcher wird, sei nicht von Anfang an klar gewesen, erzählt Klaus-Peter Wolf. An einem 5. Dezember, nachdem er am Vorabend spät von einer Lesereise zurückgekehrt war, ging er morgens ins Café ten Cate in Norden, um Brot zu kaufen. Gekauft hat der Autor schlussendlich gar nichts - aber er hatte drei Torten gewonnen. Denn er war in die ostfriesische Tradition der Verknobelungen hinein geraten, eine Tradition, die er zuvor nicht kannte. So war die Idee für den Weihnachtsmannkiller geboren.

Manchmal werde ihm das vorgeworfen, erzählt Klaus-Peter Wolf, dass er gar kein "richtiger" Ostfriese sei und trotzdem Ostfriesenkrimis schreibe, von ostfriesischen Traditionen erzähle. Er sieht das aber als Vorteil: "Ich habe den Blick von außen. Mir fallen andere Dinge auf."

Als Autor müsse er auch die Täterperspektive einnehmen, erklärt Klaus-Peter Wolf. So war es auch beim Weihnachtsmannkiller, wo Wolfs persönliches Erlebnis einfloss: Der Täter wartet auf sein erstes Opfer, macht aber bei den Verknobelungen mit, um nicht aufzufallen. Er gewinnt drei Torten - das behindert ihn bei seinem ersten Mord. Der Titel des Winter-Krimis war übrigens schnell klar: Der erste Fall von Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen heißt Ostfriesenkiller - da musste es ja Der Weihnachtsmannkiller werden. Klaus-Peter Wolf erinnert sich noch gut an die Aufnahmen: "Manche Passagen musste ich mehrfach einsprechen, weil ich einfach zu oft gelacht habe", erzählt er schmunzelnd.

Ist Der Weihnachtsmannkiller ein Hörbuch für Weihnachts-Fans - oder eher für Weihnachts-Muffel? Beides. "Selbst Menschen, die Weihnachten gern mögen, kennen sicher diesen Moment, in dem sie denken: Wenn jetzt noch einmal jemand 'Jingle Bells' spielt, raste ich aus!", sagt Klaus-Peter Wolf. In der Regel reißt man sich dann zusammen - doch Der Weihnachtsmannkiller lebt dieses Gefühl aus. "Meine Geschichten nehmen gern ein tabuisiertes Grundgefühl auf", erklärt der Autor.

Als Weihnachtsmänner verkleidete Menschen sind die Guten, würde man meinen; schließlich bereiten sie Kindern Freude. Doch Der Weihnachtsmannkiller weiß, dass dem nicht immer so ist. Er beobachtet seine Opfer ein ganzes Jahr lang - und manche Weihnachtsmänner nehmen es nicht so genau mit der Moral. "Ein Täter, den wir unmoralisch finden - weil er mordet - macht sich hier seine eigene Moral", so Klaus-Peter Wolf.

Sein Winter-Krimi stieß auf viel Resonanz. Auf Begeisterung und heftige Ablehnung. Klaus-Peter Wolf hat die für sich richtige Antwort auf die Kritiken gefunden, wie er sagt: Er ist schon an Teil 2 vom Weihnachtsmannkiller dran. Seine Fans dürfen sich also freuen.

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