Ein lauer Sommerabend und ein See voller Untiefen: Hörbuch-Sprecherin Julia Meier über "Komm tanzen!"

Was, wenn uns bewusst wird, dass unser Glaubenssatz, unsere Lebenslosung, nämlich dass alles immer weitergeht, irgendwie, und dass alles gut wird, irgendwie, plötzlich gefährlich ins Wanken gerät? Komm tanzen!, der zweite Roman von Lucia Jay von Seldeneck, ist ein Kammerspiel unter dem Nachthimmel, eine Momentaufnahme unter Freunden, ein Versuch herauszufinden, wo man steht. Das Hörbuch wird eindrücklich von Julia Meier interpretiert. Was sie an der Geschichte am meisten fasziniert und wie sie stimmlich mit mythischen und mystischen Sequenzen umgeht, hat sie im Interview erzählt.

Was waren deine ersten Assoziationen, als du den Titel des Romans Komm tanzen! gelesen hast?

Der Titel verrät ja nicht viel über den Inhalt des Buches. Aber man spürt eine gewisse Aufforderung darin. Etwas Junges, Aufforderndes, Bewegliches, Frisches – solche Assoziationen hatte ich zu dem Titel. Ich habe aber natürlich auch relativ schnell den Klappentext gelesen und wusste dann ein bisschen, worum es ging, sodass meine Assoziationskette relativ kurz war (lacht).

Komm tanzen! ist ein Roman über gesellschaftliche Ohnmacht, Übermut und Überforderung, aber auch über Freundschaft, Solidarität und Zusammenhalt. Was hat dich an dem Buch am meisten fasziniert?

Die Themen, die da behandelt werden, in den Gesprächen der Protagonist*innen, die sprechen einen natürlich an. Das sind Themen, mit denen man sich selbst schon mal befasst hat, die man nachvollziehen kann, die einen vielleicht an ähnliche Punkte gebracht haben. Da konnte ich einfach sehr mitgehen, generell auch mit dem Aufbau der Geschichte, mit der "Bubble", die da vorgestellt wird, das ist einem irgendwie vertraut. Ich fand es einfach gut zu lesen, und auch die Auseinandersetzung mit den Themen, die da behandelt werden, hat mir gefallen.

Im Roman gibt es auch immer wieder mythische und mystische Sequenzen. Wie schaffst du es als Sprecherin, diese besondere Stimmung hör- und spürbar zu machen?

Man kann natürlich mit dem Mikrofon viel spielen, mit Distanz oder Nähe. Und natürlich mit der eigenen Stimme, da versucht man auch durch Tonhöhen oder Färbungen in der Stimme Leben in die Szenen reinzubringen. Ob es gelungen ist, müssen andere dann entscheiden (lacht).

Lucia Jay von Seldeneck

Komm tanzen!

Der erste warme Sommerabend des Jahres. Alle sind zur Party gekommen, alte Freunde mit einer gemeinsamen Geschichte. Aber was machen wir, wenn uns ganz plötzlich der Boden unter den Füßen weggerissen wird?

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Lucia Jay von Seldeneck

Komm tanzen!

Ein See, eine Party, eine Nacht, die alles verändert: Wie weit können wir gehen, ehe alles aus dem Ruder läuft? Lucia Jay von Seldenecks eindringlicher neuer Roman nimmt uns mit auf eine Wannseeparty, auf eine Bootsfahrt mit ungewissem Ausgang. Zeigt uns, wo wir stehen. Vor allem aber ist er eine Aufforderung zum Tanz.

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