"Hilfst du mir, Eichhörnchen?": Ein Bilderbuch über Mitgefühl, Zusammenhalt und Freundschaft

Neues vom beliebten Team Susanna Isern und Rocio Bonilla: In 13 kleinen Geschichten erzählt das Duo vom Miteinander, vom Trösten, Aufbauen und Mutmachen. Wie Empathie den Alltag verzaubern kann, zeigen wir hier.

Marie spaziert durch den Wald. Plötzlich tritt sie auf einen harten, scharfen Gegenstand – eine Metalldose! Und zu allem Überfluss steckt sie auch noch fest. Dann kommt ihr eine Gruppe von Waldtieren zu Hilfe. Was für ein Glück, dass sich Marie auf ihre Unterstützung verlassen kann! Hilfst du mir, Eichhörnchen? 13 kleine Geschichten über Zusammenhalt und das Miteinander stellt Empathie, Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit in den Mittelpunkt. Mit dem Bilderbuch lernen Kinder ab vier Jahren, wie wichtig es ist, die Gefühle anderer zu verstehen und sensibel auf diese einzugehen.

Susanna Isern

Hilfst du mir, Eichhörnchen? 13 kleine Geschichten über Zusammenhalt und das Miteinander

Marie spaziert durch den Wald. Plötzlich tritt sie auf einen harten, scharfen Gegenstand - eine Metalldose! Und zu allem Überfluss steckt sie auch noch fest. Dann kommt ihr eine Gruppe von Waldtieren zur Hilfe. Was für ein Glück, dass sich Marina auf ihre Unterstützung verlassen kann!

Buch · 17,00 €

Alle Informationen

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die wissenschaftliche Sicht auf Empathie.

Empathie und Mitgefühl sind wichtige soziale Kompetenzen – die aber nicht miteinander verwechselt werden dürfen! Wie eine Professorin für Soziale Neurowissenschaften in einem Interview mit der Techniker Krankenkasse erklärt, ist Empathie "die Fähigkeit zur emotionalen Resonanz, also die Fähigkeit, mit den Gefühlen des anderen mitzuschwingen." Wenn eine andere Person traurig ist, ist man mit ihr traurig, freut sie sich, freut man sich auch. Mitgefühl bezieht sich nur auf das Leiden anderer Menschen, ist aber wiederum nicht mit Mitleid zu verwechseln. Wer mitfühlt, empfindet positive Emotionen wie Fürsorge und Zuwendung und hat eine starke Motivation, dem*der anderen zu helfen.

Bereits im Alter von 18 Monaten können Kinder Mitgefühl für andere Menschen zeigen. Das konnten Forscher*innen der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) im Rahmen einer Studie nachweisen. Anhand der Mimik oder Äußerungen der Kinder war zu erkennen, dass sie vom Leiden anderer Menschen berührt wurden. Aus psychologischer Sicht sei das ein wichtiger Entwicklungsschritt, so die Wissenschaftler*innen. Alle Ergebnisse der Studie können in der dazugehörigen Mitteilung der LMU nachgelesen werden.

Und wie sieht es mit der Hilfsbereitschaft aus? Auch das klappt schon im Kleinkindalter, wie Wissenschaftler*innen vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie zeigen konnten. Es gibt aber eine Einschränkung: Wie die Versuche mit Dreijährigen zeigten, waren die Kinder nur bereit, Erwachsenen zu helfen, wenn diese zuvor auch anderen geholfen hatten. Erwachsenen, die zuvor anderen bewusst geschadet hatten, halfen die Kinder nicht. Alle Informationen über die Studie zur Entwicklung von Moral bei Kindern gibt es in einem Artikel der WELT.

Gerade Kleinkinder im Alltag mithelfen zu lassen, kann aber mitunter Nerven kosten: Alles dauert länger und die Kinder könnten sich gegebenenfalls verletzen. Doch wenn Kinder unbedingt helfen wollen, sollte man sie nicht immer bremsen, wie ein Artikel von FOCUS online erklärt. Zur Gemeinschaft beizutragen, sei ein Grundbedürfnis. Und wenn Kinder ständig nicht mithelfen dürften, entstehe bei ihnen das Gefühl, nicht in der Lage zu sein, einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft leisten zu können. Wenn Kinder Aufgaben im Alltag, auch wenn sie zunächst nur klein sind, übernehmen dürfen, lernen sie außerdem, Tätigkeiten im Haushalt nicht als Last zu empfinden. Arbeit muss schließlich nicht (immer) etwas sein, das Menschen nicht gerne tun.

Empathie ist entscheidend für das gesellschaftliche Zusammenleben. Diesen Standpunkt vertrat der Psychoanalytiker Arno Gruen zeit seines Lebens. "Ohne Empathie keine Demokratie" – diesen Satz hat Gruen geprägt. Er wurde 1923 als Sohn jüdischer Eltern in Berlin geboren. Die Gestapo verfolgte und bedrohte die Familie, die daraufhin, 1936, in die USA emigrierte. In seiner Forschung stellte Gruen eine Verbindung zwischen dem Mangel an Empathie und den Verbrechen der Nationalsozialist*innen und anderer autoritätshöriger Gewalttäter*innen her. Wer zu Verbrechen wie denen, die die Nazis begangen haben, fähig sei, habe zu wenig Liebe und Mitgefühl erfahren, soll Gruen stets betont haben, wie die taz in einem Nachruf auf den 2015 verstorbenen Psychoanalytiker schreibt. Arno Gruen sah die Politik in der Pflicht, etwas zu unternehmen – ein Anliegen, das angesichts des erstarkenden Rechtsextremismus aktueller denn je ist. Ähnliche Forderungen wie die Gruens gibt es auch heute noch, wie etwa ein bei fr.de erschienener Artikel zeigt. Darin spricht sich eine Erziehungswissenschaftlerin dafür aus, Empathie auch in der Schule gemeinsam mit politischer Bildung zu vermitteln. Emotionale Kompetenzen, wie Empathie, seien das "Fundament der Demokratie", so die Expertin.

Weitere bei JUMBO erschienene (Hör-)Bücher, die sich um Emotionen von Kindern drehen, stellen wir auf unserem Blog vor. Ein weiteres, bezauberndes Bilderbuch über Empathie präsentieren wir in diesem Beitrag. Und ein weiterer Blog-Beitrag dreht sich um die Kraft des Teilens – und das dazu passende Bilderbuch.

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