Eine Geschichte vom Teilen: Das Bilderbuch "Der Glücksstab"

Ein sehr besonderer Stab, der glücklich macht – natürlich wollen alle Tiere des Waldes ihn haben! Eine Geschichte von der Kraft des Teilens und darüber, dass Materielles nicht das Wesentliche im Leben ist, erzählt das Buch Der Glücksstab.

Bär hat schlechte Laune. Das ändert sich, als er Maus begegnet. Sie hat einen sehr besonderen Zweig, der glücklich macht – einen Glücksstab! Und Bär darf ihn sogar ausleihen! Doch Bär ist natürlich nicht das einzige Tier, das etwas Glück gebrauchen kann. Viele andere Tiere wollen etwas davon abhaben, und einige von ihnen fallen auf einen betrügerischen Fuchs herein, so wichtig ist es ihnen, glücklich zu werden. Roell Seidell zeigt mit seinem Buch Der Glücksstab jedoch, dass Glücklichsein nicht an einem Gegenstand hängt, sondern dass es ganz andere Wege gibt, um glücklich und zufrieden zu sein. Das humorvoll vom Autor selbst illustrierte Bilderbuch wird für Kinder ab vier Jahren empfohlen. Auf unserer Website kann man einen Blick ins Buch werfen.

Roel Seidell

Der Glücksstab

Bär wandert schlecht gelaunt durch den Wald. Als er die glückliche Maus trifft, möchte er an ihrer Freude teilhaben.

Hardcover · 17,00 €

Alle Informationen

Roel Seidell arbeitet als selbstständiger Autor und Illustrator. Neben stimmungsvollen Illustrationen für Bücher und Lehrmaterial zeichnet er Cartoons und Comics. Seit 1997 lebt er in Nijmegen in den Niederlanden, wo er seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht: dem Illustrieren von Kinderbüchern. Die Niederlande und Flandern sind in diesem Jahr Gastland der Leipziger Buchmesse und haben ihren Gastlandauftritt unter das Motto "Alles außer flach!" gestellt. Im dazugehörigen Manifest heißt es: "Wenn die Welt sich verändert, verändert sich die Literatur. Selten wurde uns das so deutlich vor Augen geführt wie in den vergangenen Jahren. Klimakrise, Überkonsum, Geflüchtete weltweit und Krieg in Europa. Sie berühren die Belletristik, das Kinderbuch und die Lyrik. Sie spiegeln sich im Essay und in den Künsten. Debatten über das Nachwirken von Sklaverei und Kolonialismus, über Rassismus und Diskriminierung schlagen hohe Wellen. Und auch die Geschlechteridentität ist ein Thema, das Kunstschaffende in ihren Arbeiten erforschen. All das manifestiert sich in der aktuellen niederländischen und flämischen Literatur. Denn sie ist: alles außer flach!"

Doch zurück zum Buch. Teilen fällt schwer – das geht nicht nur den Tieren in Der Glücksstab, sondern auch Kindern oft so. Gerade Kinder zwischen einem und drei Jahren definierten sich stark über Dinge wie Spielzeug oder Kleidung, erklärt der Entwicklungspsychologe Hartmut Kasten in einem Artikel auf familie.de. Die Persönlichkeit müsse sich erst festigen, um solche Äußerlichkeiten entspannter sehen zu können. Notwendige Voraussetzung dafür, mit jemandem teilen zu wollen, ist, dass man sich vorstellen kann, was der*die andere gerade fühlt. Erst im Alter von vier bis fünf Jahren entwickelten die meisten Kinder dieses Gespür, so Kasten. Einen weiteren Grund, warum Teilen für jüngere Kinder schwierig ist, erklärt ein Artikel auf t-online.de: Den Kindern fehlt noch das Gefühl für Zeit. Zu warten, bis sie zum Beispiel das Spielzeug, das sie einem anderen Kind geliehen haben, zurückbekommen, ist eine große Herausforderung für sie.

Dennoch sollte das Teilen auch schon mit kleineren Kindern geübt werden. Man kennt die Situation: Auch wenn mehrere Spielzeuge vorhanden sind, wollen zwei Kinder mit genau demselben spielen. Was dann? Einem Kind das Spielzeug geben und es dem anderen Kind wegnehmen? Der Entwicklungspsychologe Hartmut Kasten rät in dem Artikel auf familie.de davon ab. Kinder, die zum Teilen gezwungen werden, würden ihren Besitz danach nur umso stärker verteidigen, so der Wissenschaftler. Die Erwachsenen sollten abwarten, ob die Kinder den Konflikt unter sich lösen könnten. Wenn sie ungefähr gleich alt seien, so der Experte, klappe das in der Regel auch.

Ob Kinder bereitwillig teilen oder eher nicht, ist auch eine Frage der Persönlichkeit und Vorbilder, wie der Eltern und älteren Kindern. Und das Klischee, dass Einzelkinder weniger gut teilen können, sei ein Mythos, so Kasten.