Wie bereitest du dich auf eine Hörbuchaufnahme vor?

Zunächst einmal lese ich natürlich den Text, wenn ich ein neues Hörbuch-Manuskript bekomme. Bei Sommerbyist es ja nun schon der vierte Teil, und deswegen ist es für mich ein bisschen, wie nach Hause zu kommen (lacht). Das heißt, ich muss mich nicht mehr so sehr neu in die Geschichte einfinden. Ich weiß schon ein bisschen, um was es geht und kenne die Figuren. Ich lese den Text natürlich trotzdem, ich muss ja wissen, was passiert. Ich sortiere mir im Kopf schon einmal die Stimmen und die Dynamik der Geschichte vor: Was passiert und was braucht es dann beim Sprechen? An welchen Stellen muss zum Beispiel Tempo angezogen werden? Dann gehe ich mit einem Stift an meinem Tablet durch den Text und schreibe mir Betonungszeichen und Atemzeichen rein, schreibe immer davor, wer gerade spricht, damit ich das nicht erst im Studio herausfinden muss. Manchmal steht es ja erst am Ende des Satzes. Und dann gehe ich das Ganze mindestens einmal mit meinem Stift durch.

Am schönsten ist es in Sommerby ist eine Geschichte über Liebeskummer, Flunkereien, Zusammenhalt und noch einiges mehr. Welcher Aspekt der Geschichte hat dir besonders gut gefallen?

Was mir besonders gut an Sommerbyüberhaupt gefällt, ist diese Familienzusammengehörigkeit. Also Kirsten Boie nimmt uns ja mit und lässt uns mit ihren Perspektivwechseln in drei Generationen blicken. Wir schauen aus der Perspektive der Oma, der Eltern und der Kinder auf das, was passiert. Die Geschichte transportiert ein Gefühl von: "Das Leben ist nicht perfekt. Es kann immer irgendetwas passieren, und manchmal ruckelt und hakt es. Aber letzten Endes kommt es auf die Menschen an, auf die man sich verlassen kann, und solange man die hat, wird alles gut." Das ist eine total schöne Message, finde ich, die davon ausgeht und die das Ganze zu einem eigenen Kosmos macht. Das finde ich besonders schön an Sommerby.

Hast du in der Geschichte eine Lieblingsfigur und wenn ja, welche ist es und warum?

Ich bin prinzipiell nicht der "Lieblings-Typ". Ich habe keine Lieblingsfarbe, keinen Lieblingssong, keine Lieblingsrolle oder -schauspielerin. Ich tue mich damit schwer, weil ich immer finde, dass eine Figur, ein Titel oder sogar ein Bild nur das ist, was es ist, weil es in einem Kontext steht. Sprich, wenn ich jetzt zum Beispiel sage, ich finde Oma Inge oder Mats am tollsten, dann sind die für mich nur so toll und besonders, weil sie jeweils den Gegenpol auch haben. Mats ist nur so toll, weil es auch Oma Inge gibt, oder auch Martha gibt, oder auch Mikkel gibt oder Mama und Papa. Das gilt für alle Figuren. Ich finde, ich kann sagen, ich finde die Geschichte toll – und da gehört Sommerby auf jeden Fall zu meinen liebsten Reihen für Kinder, das kann ich definitiv sagen. Aber ich tue mich schwer damit, eine Figur hervorzuheben, weil ich sie alle liebe und sich auch alle zusammen am besten funktionieren.

Am schönsten ist es in Sommerby erzählt von Osterferien bei Oma Inge – da wollen Mats, Martha und Mikkel natürlich viel lieber sein als auf Gomera mit Mama und Papa. Vor allem Mikkel kann es nicht abwarten, bei Oma Inge anzukommen. Denn sie hat ihm eine Überraschung versprochen! Und wie immer ist auch sonst viel los: Mats verbirgt vor allen ein Geheimnis. Und Martha hilft eifrig in der Schnasselbude, denn Enes kann ja nicht helfen, er ist zum Schüleraustausch in den USA. Was Martha noch vor ganz andere Schwierigkeiten stellt; welche, die man eben hat, wenn der erste feste Freund am anderen Ende der Welt ist. Erstaunlich, dass sie bei all dem Trubel auch noch Zeit zum Ostereiersuchen finden.

Das Hörbuch wird für Kinder ab zehn Jahren empfohlen. In der Geschichte wird auch Plattdeutsch geschnackt. Wer eine kleine Übersetzungshilfe benötigt, kann sich ein Glossar von unserer Website herunterladen.