Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Er war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Politiker und Naturforscher und eine Weile als Rechtsanwalt tätig. Erstmals national als Autor erfolgreich war er 1773 mit dem Drama Götz von Berlichingen. Seine ersten europäischen Erfolge feierte er 1774 mit dem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers. Beide Werke sind der literarischen Strömung des Sturm und Drang zuzuordnen. Die Entstehung dieser Strömung war eine "literarische Revolution, die bis heute nachwirkt", schreibt Richard Kämmerlings in der WELT.

Gemeinsam mit den Schriftstellern Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland verkörpert Goethe die Weimarer Klassik. Die Lebens- und Wirkungsstätten der Autoren in Weimar gehören seit 1998 zum Weltkulturerbe. Wie man auf den Spuren der Vier wandeln kann, stellt die Neue Osnabrücker Zeitung vor; weitere Ausflugtipps für Fans von Goethe und Schiller präsentiert MDR Kultur.

Als Kinderdichter ist Johann Wolfgang von Goethe nicht bekannt. Das war er auch nicht, aber er war ein Dichter auch für Kinder, sagt Dr. Armin Giese, Mitarbeiter am Goethe-Wörterbuch, Arbeitsstelle Hamburg. "Auch wenn Goethe heute manchem fern zu sein scheint – seine Lebensnähe drückt sich aus in Versen und Worten. Das Dramatische, das Heitere, das Abenteuerliche, ja Gruselige, an dem Kinder sich und ihre Sicht der Dinge und der Welt erproben, muss nicht kindertümelnd daherkommen. Wahrhaft muss es sein, dann wird es wirken. Und wer schrieb klarer, wahrhaftiger, plastischer als Goethe? Durchaus mit Anspruch, aber ohne pädagogischen Zeigefinger", so Giese.

Das HörErlebnis Da läuft die Maus. Goethe für Kinder und andere Zauberlehrlinge für Kinder ab fünf Jahren vereint die schönsten Balladen, Gedichte und Erzählungen, kindgerecht aufbereitet und gesprochen und gesungen von Donata Höffer und Peter Franke. Zum Inhalt gehören etwa Der Zauberlehrling, Erlkönig und Heidenröslein. Die farbenfrohe Titelillustration stammt aus der Feder von Dagmar Henze.

Ludwig van Beethoven lebte von 1770 bis 1827 und zählt zu Deutschlands bedeutendsten Komponisten. Aus heutiger Sicht gilt Beethoven als Vollender der Wiener Klassik und Wegbereiter der Romantik – und er traf sich mit Johann Wolfgang von Goethe. Genauer gesagt am 19. Juli 1812 in Teplitz, einer Kleinstadt bei Prag. In dem mondänen Kurort versammelten sich im 19. Jahrhundert alle, die Rang und Namen hatten. Doch der gemeinsame Spaziergang von Beethoven und Goethe sei nicht gerade positiv verlaufen, berichtet BR Klassik: "Der vornehme Geheimrat Goethe ist entsetzt vom flegelhaften Benehmen Beethovens, der sich nicht um gesellschaftliche Umgangsformen schert." Obwohl sich die beiden künstlerisch geschätzt hätten, sahen sie sich danach nie wieder. Knapp zehn Jahre später erhielt Goethe Post von Beethoven – Noten, um zwei seiner Gedichte zu vertonen. Der Dichter antwortete nie auf den Brief. Ob wegen einer Erkrankung, an der er in diesem Jahr litt, oder schlichtweg wegen Hochnäsigkeit, blieb ungeklärt, so BR Klassik.

Wie bereits beschrieben, ging Johann Wolfgang von Goethe vielen Tätigkeiten nach. Auch als Maler versuchte er sich, allerdings mit mäßigem Erfolg, wie Spektrum berichtet. Der Dichter sei zwar immer mal wieder künstlerisch produktiv gewesen, habe sich dann aber auch lange Pausen erlaubt und so das Gelernte wieder vergessen. Während seiner Italien-Reise trat Goethe sogar als "Pittore tedesco", also deutscher Maler, auf. Am Ende der Reise soll er sich jedoch selbst eingestanden haben, dass ihm das Talent zur bildenden Kunst fehle. Die meisten Malereien Goethes sind mit der Zeit verloren gegangen.

Schon zu Lebzeiten Johann Wolfgang von Goethes wurde sein Geburtstag als großes öffentliches Fest in Weimar gefeiert. Diese Tradition besteht bis heute. Über das diesjährige Programm informiert die Klassik Stiftung Weimar.