Von "Ostfriesenhass", dem "mörderischen Paar" und seinem nächsten Ostfriesenkrimi: Klaus-Peter Wolf im Interview
Was ist das Faszinierende an einem Täter, der meint, die Gabe eines Auserwählten zu haben? Und warum ist es so spannend, über ein Paar zu schreiben, das gemeinsam mordet? Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf war jüngst im Studio des GOYA Verlags zu Gast, um Der Weihnachtsmannkiller 2, seinen neuesten Winter-Krimi aus Ostfriesland, als Hörbuch einzusprechen, und hat ein paar Fragen zu Ostfriesenhass und der Reihe Ein mörderisches Paar beantwortet. Und er gibt einen Ausblick auf seinen nächsten Ostfriesenkrimi und eine neue Verfilmung.
Vier Fragen zu Ostfriesenhass
Was hat dich an deiner Täter-Figur in Ostfriesenhass fasziniert?
Ich wollte gerne ein Buch schreiben, in dem von einem Verbrecher erzählt wird, der glaubt, etwas Gutes zu tun. Ich wollte Verbrechen als intellektuellen Irrtum erzählen. Der Täter glaubt, zu erkennen, wer von den Menschen ein Alien ist und wer ein echter Mensch, und denkt, dass wir später Straßen nach ihm benennen werden und Schulen, weil er so nett ist, dass er die Aliens umbringt, um uns von der Invasion zu befreien – Verbrechen als intellektueller Irrtum.
Wie bist du auf das Thema "Verschwörungsglauben" gekommen?
Der Täter braucht dann natürlich Menschen, die mitmachen. Er will eine Armee gründen. Da ist man ganz schnell bei Verschwörungstheorien. Und ich glaube, dass kaum eine Verschwörungstheorie so blöd ist, dass ihr nicht irgendwer hinterherläuft. Etwas Überzeugendes haben sie alle in sich, weil man Splitter dessen, was in der Gesellschaft geschieht, nimmt, und daraus ein neues, schräges Bild zusammensetzt. Das Buch hilft, über Verschwörungstheorien nachzudenken und vielleicht sogar, sie zu erkennen. Manchmal können Verschwörungstheorien auch, wie bei diesem Täter, bis zur Psychose gehen.
Sind dir selbst schon Menschen begegnet, die an Verschwörungserzählungen glauben, und wenn ja, wie bist du damit umgegangen?
Natürlich, die laufen ja überall rum, die begegnen mir natürlich ständig. Aber mir sind auch Menschen begegnet, die tatsächlich das Verbrechen aus intellektuellem Irrtum begangen haben. Ich gehe ja auch in Gefängnisse und lese dort vor und diskutiere mit den Menschen. Von daher kann ich da aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen.
Über was für eine Täterfigur oder welche Täter-Eigenschaft(en) möchtest du unbedingt noch schreiben?
Ich bin längst schon wieder im neuen Roman und mit anderen Themen und Tätern beschäftigt (lacht). Bei mir ist das so: Ich gehe davon aus, dass der Antagonist, also der Täter, den Protagonisten, also den Helden der Geschichte, definiert. Das heißt je größer, komplizierter, schwieriger der Täter ist, umso größer wird am Ende der Held, der sich ihm stellen muss und an ihm scheitert oder auch gewinnt. Mehr will ich nicht verraten, aber ich bin schon tief versunken in der nächsten Geschichte. Der nächste Ostfriesenkrimi wird Ostfriesennebel heißen. Ich bin gerade im Showdown! Ich habe die halbe Nacht geschrieben, deshalb sehe ich so zerknittert aus (lacht)!
Ostfriesenhass
Teil 18
Er musste es tun. Nur er hatte die Gabe eines Auserwählten. Sie waren längst in Norden, getarnt als harmlose Urlauber. Hier, unter dem Sternenhimmel am Deich, schöpfte er neue Energie. Denn er hatte noch eine große Aufgabe vor sich … Zwei tote Frauen in Norden stellen die Polizei an der ostfriesischen Küste vor eine große Aufgabe.
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