Sein Todestag jährt sich zum 100. Mal: Franz Kafka bei GOYALiT

Am 3. Juni 1924, vor 100 Jahren, verstarb Franz Kafka, einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit zahlreichen Veranstaltungen, Filmen und Serien sowie Dokumentation wird in diesem Jahr an den Autor und sein Werk erinnert. Wir empfehlen die bei GOYALiT erschienene ungekürzte Lesung Der Prozess, meisterhaft interpretiert von Katharina Thalbach.

Franz Kafka wurde 1883 als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren. Nach seinem Jurastudium arbeitete er zunächst bei einer Versicherungsgesellschaft, später bei einer Arbeiter-Unfallversicherung. 1917 erkrankte er an Tuberkulose, was ihn 1922 zur Aufgabe des Berufes zwang. Seit 1923 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin und Wien, bis er 1924 im Sanatorium Kierlang bei Wien starb. Sein literarischer Nachlass, den er testamentarisch zur Vernichtung bestimmt hatte, wurde posthum von seinem Freund und Nachlassverwalter Max Brod veröffentlicht.

In Der Prozess, als Hörbuch bei GOYALiT erschienen, erzählt Franz Kafka die Geschichte von Josef K., der eines Morgens ohne erkennbaren Grund verhaftet wird. Je mehr der 30-jährige Bankbeamte seine Unschuld verteidigen will, desto tiefer sieht er sich verstrickt in einem Gewirr undurchschaubarer Regeln und Gesetze, deren einziger Sinn die Sinnlosigkeit zu sein scheint. Der Prozess ist eine zeitlose Parabel über die Labyrinthe moderner Bürokratie und die Abgründe der eigenen Existenz. "Meisterhaft interpretiert Katharina Thalbach diesen Text und begleitet die Hörer durch Josef K.s widersprüchliche Gedankenwelt", schreibt das Buch-Magazin über das Hörbuch.

Franz Kafka

Der Prozess (MP3)

Ungekürzte Lesung

"Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet." So lautet der erste Satz des Buches "Der Prozess".

2 MP3-CDs · 10,00 €

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Er war hauptberuflich Versicherungsbeamter und veröffentlichte zu Lebzeiten nur wenig – dennoch ist Franz Kafka international bekannt. Sein Werk wird auf vielfältige Weise adaptiert, es gibt Fan-Artikel mit seinem Portrait, TikTok-User*innen vergleichen ihre Lebenserfahrungen mit Sätzen von Kafka. Woher kommt der posthume Hype? SWR Kultur ging dieser Frage in einemFeature nach und sprach dafür mit Reiner Stach, einem führenden Kafka-Forscher und -Biografen. Er bezeichnet Kafka als "sprachlich überwältigend gut", darauf allein beruhe der Ruhm aber nicht. Kafkas Themen seien "interkulturell verständlich, weil es menschliche Standard-Situationen sind. Einsamkeit. Dass man von der Gruppe nicht akzeptiert wird. Dass man sich in der eigenen Familie wie ein Alien fühlt." Kafka habe dies explizit und "wie einen Albtraum" beschrieben, so gehe es vielen Menschen unter die Haut.

Ähnlich beschreibt es der NDR in einem Beitrag: Der Schriftsteller habe "so viele rätselhafte, bedrohliche und unheimliche Seiten unseres Lebens in literarische Texte verwandelt, dass einem bis heute schwindelig werden kann."